
EISFABRIK
32 Grad Celsius im Schatten und es schneit?! Das ist kein Fehler im System der Elemente oder der Erderwärmung geschuldet, sondern passiert genau dann, wenn die Eisfabrik die Bühnen dieser Welt betritt.
Eisfabrik ist ein Kunstprojekt mit fest integrierten Figuren als Protagonisten und sollte in seinem Gesamtkonzept auch als eigenständige Band und nicht nur als Projekt betrachtet werden. Die drei Eisfabrikanten sind Dr. Schnee, Der Frost und Celsius. Musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen Dark Electro und Future Pop, wobei man durchaus auch offen für Ausbrüche in andere Richtungen elektronischer Art ist und dies gekonnt ins eigene Soundgewand integriert. Eingängigkeit und unterkühlte Harmonie stehen bei Eisfabrik besonders im Fokus. Da es sich um ein künstlerisches Gesamtkonzept handelt, spielt auch der visuelle Faktor eine große Rolle, sodass bei Live-Auftritten viele individuelle Effekte und Show-Einlagen zum Tragen kommen. Man spielt dabei mit innovativen Lichteffekten an den Protagonisten selbst, wie aber auch auf der Bühne. Wenn ein etwa 2,30 Meter großer Roboter oder ein Yeti die Bühne stürmen, während die Band ihr Bestes gibt, oder wie eingangs erwähnt, es anfängt zu schneien, gehört das ebenfalls zum aktuellen Programm wie der Bandname, der sich im DMX-Modus über die gesamte Bühne verteilt.
Das aktuelle Album Achtzehnhundertunderfroren markiert den nächsten Schritt der Eisfabrik. Drittes Album, Platz 3 in den deutschen Alternative Charts, erste eigene Headliner-Tour – und – nicht weiter überraschend: Erfolg, wohin man blickt. So füllte die Band auf Anhieb renommierte Clubs in ganz Deutschland, was Presse und Fans gleichermaßen abgefeiert haben, sodass der Weg für das neue Album Null Kelvin geebnet ist.
Das neue Album Null Kelvin: Null Kelvin: -273,15°C, nichts bewegt sich, alles steht still. Von irgendwo dringen treibende Beats an das Ohr und lassen vereiste Beine wieder mitwippen. Aus einer anderen Richtung fliegen melodiöse Synthie-Sounds heran und zwingen die gefrorenen Körper zum Tanzen und über allem weht die schneidende Brise kristallklaren Gesangs, der wie im Spiel das Herz erstarren und erwärmen lässt. Ein Blizzard namens Refrain sprengt das letzte Eis von der Oberfläche und stampft dem toten Planeten wieder Leben in den Körper! Und in der Mitte die drei Elektro-Meister von der Eisfabrik – Dr. Schnee, Der Frost, Celsius. Dieses Bild entsteht vor dem inneren Auge beim Hören des mittlerweile 4. Albums der Eisfabrikanten. Eingerahmt durch „Sein erstes Lied“ und „Sein letztes Lied“ liefern die Future-Pop-Pioniere eine Platte mit insgesamt 13 Songs, die die konsequente Entwicklung der letzten Alben fortführt und beim Hören und Tanzen Gänsehaut verursacht – und das nicht, weil es eiskalt ist! Neben dem ersten und dem letzten Song sticht als eines der wenigen deutschsprachigen Liedern auf dem mehrheitlich englischen Album ein Song besonders heraus – „Schnee- mann“ brilliert durch das genau richtige Maß an Einfachheit, in der man sich verlieren will und Komplexität, wo sie dringend gehört werden möchte. Er zeigt stellvertretend für das restliche Album, dass die Musiker von der Eisfabrik genau wissen, was sie tun und mit „Null Kelvin“ ein thematisches sowie musikalisches Meisterwerk abliefern!